Brief von Jörg Dreher: Diagnosen-Mikado und Versteckspiele der Therapeut*innen

Jörg Dreher hat es passend formuliert!

Wir erleben es immer noch sehr oft das Patienten lange in psychotherapeutischer Behandlung sind und nicht erkannt wird, was die Ursache ihrer „Depression“ ist!

Wie seht ihr das? Was sind eure Erfahrungen? Vielleicht könnte es helfen, wenn wir unsere Erfahrungen alle aufschreiben?

Der Brief von Jörg an die Bundespsychotherapeutenkammer:

3 Likes

Dann gibt es noch ein Zeitungsinterview mit Jörg Dreher:


1 Like

Die Diagnose wurde bei mir ja schon vor knapp 6 Jahren gestellt.
Bin gerade wegen einer anderen Störung auf der Suche nach einem Therapieplatz. Die Störung hat sich sehr wahrscheinlich auch als indirekte Folge des ADHS ergeben.

Hatte ein paar Mal den Eindruck, dass eine Tendenz bestand, dass ein bestimmtes Störungsbild Sehr stark im Fokus stand und dass auf Symptomüpberschneidungen eher mit so einer „entweder oder Haltung“ -reagiert wurde.

Da sich mehrere Störungsbilder ja auch gegenseitig aufschaukeln können, hab ich den Eindruck, dass das ein schwieriges Unterfangen sein dürfte, bestimmte Symptome entweder dem einen oder dem anderen Störungsbild zuzuordnen.

Ich hatte nach einigen Vorgesprächen abwechselnd Angst, dass die Weiterbehandlung des ADHS gefährdet sein könnte und dann wieder Angst, dass vor lauter ADHS die andere Diagnose übersehen wird.
Beides hatte mich ziemlich beunruhigt.

Das ist (scheint) genau mein Problem (zu sein). Seit 2006/7 immer wieder in ambulanter Therapie (bisher 6 Mal, um genau zu sein, also knapp alle 2 Jahre), 2 stationäre Klinikaufenthalte hinter mir und bisher hieß es immer nur „depressive Episoden“ und „Angststörung“. Bisher hat keine Therapie effektiv geholfen. Ich habe mich selten ernstgenommen gefühlt und hatte immer irgendwie das Gefühl, dass nur an Symptomen versucht wird herumzudoktern, anstatt an der Ursache. Was diese Ursache konkret sein könnte (ADHS/Autismus) ist mir allerdings selbst erst vor knapp anderthalb Jahren aufgefallen. Ohne die vielen Informationen dazu im Internet und in den sozialen Medien stünde ich wahrscheinlich bis heute noch auf dem Schlauch. Im Grunde bin ich ein klassischer Fall von „spät selbstdiagnostiziert“.

Seit April dieses Jahres bin ich nun zumindest gesichert ADHS diagnostiziert. Eine Autismus-Diagnostik steht noch aus. Bisher stehe ich nur auf mehrjährigen Wartelisten, was relativ frustrierend ist (immerhin bin ich dieses Jahr 40 geworden).

2 Likes

Der Aufruf von Martin Winkler zum Thema:

Und eine Erklärung von Astrid Neuy:

https://adhs-muenchen.net/adhs-bei-erwachsenen/versorgungssituation/

1 Like