Komorbidität oder Differenzialdiagnose? Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Diagnostik und Behandlung?
Ganz guter Fachartikel von: Daniel Schöttle1, Benno G. Schimmelmann2,3, Ludger Tebartz van Elst4
Komorbidität oder Differenzialdiagnose? Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Diagnostik und Behandlung?
Ganz guter Fachartikel von: Daniel Schöttle1, Benno G. Schimmelmann2,3, Ludger Tebartz van Elst4
Sehr interessanter Artikel, vielen Dank für das Teilen, liebe @Justine!
Da steht es ja auch, dass Autisten eher niedrige Dosierungen brauchen bei ADHS Medikamenten…
und hier steht genau das gegenteil, je nach dem wie man „wenig“ definiert und welches Medikament im Äquivalent
" Dextroamphetamine (DEX) immediate release (ir) merits study in ASD, according to the author’s decades-long experience. DEX has double the potency and duration of action as MPH, notably 4 to 6 h. A meta-analysis comparing efficacy of stimulants in 23 controlled studies for ADHD found a modest advantage of amphetamines over MPH for treating ADHD in pediatric patients[24]. Divided doses given morning, lunch time, and a half-dose at 4 pm if needed, totaling approximately 0.5 mg/kg/day or less give good coverage, better than MPH Overall, DEX ir produces less lunch-time appetite suppression, less anxiety and irritability than long-acting stimulants according to author experience. Despite the current low level of evidence for DEX in ASD, clinical trials are warranted, and patient trials in the office may be beneficial."
übersetzt mit chatgpt
"
Dextroamphetamin (DEX) sofort freisetzend (ir) verdient laut der jahrzehntelangen Erfahrung des Autors eine Untersuchung bei ASD (Autism Spectrum Disorder). DEX hat die doppelte Wirksamkeit und Wirkungsdauer wie MPH, nämlich 4 bis 6 Stunden. Eine Metaanalyse, die die Wirksamkeit von Stimulanzien in 23 kontrollierten Studien zur ADHS verglich, fand einen bescheidenen Vorteil von Amphetaminen gegenüber MPH bei der Behandlung von ADHS bei pädiatrischen Patienten[24]. Geteilte Dosen, die morgens, mittags und, falls nötig, eine halbe Dosis um 16 Uhr gegeben werden, insgesamt etwa 0,5 mg/kg/Tag oder weniger, bieten eine gute Abdeckung, besser als MPH. Insgesamt verursacht DEX ir laut der Erfahrung des Autors weniger Appetithemmung zur Mittagszeit, weniger Angst und Reizbarkeit als langwirkende Stimulanzien. Trotz des derzeit niedrigen Evidenzniveaus für DEX bei ASD sind klinische Studien gerechtfertigt, und Patiententests in der Praxis können von Vorteil sein."
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Schn"ellvanse" 70mg, hat 20,8mg Dex, der Rest ist Füllstoff. Ich selber darf laut meinem Arzt bis zu 2x70mg Elvanse am Tag verteilt nehmen. 41,6mg Dex. Ist natürlich nicht jeden Tag nötig und bei mir eher die Ausnahme, das ich „soviel“ nehme aber mal schauen wie es sich noch entwickelt. Ziel ist immer nach unten mit der Dosis.
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Edit: Bezieht sich halt auf Menschen die tatsächlich beides „haben“ ASS mit ADHS, versteht sich.
Edit2: und wie es scheint, Profitieren beide, in vielen Fällen ob ADHS mit ASS oder „nur“ ASS, von Stimulanz, letztere Gruppe brauch dann halt tatsächlich kleinere Dosen. Kann ich aber auch falsch verstehen bei allem was ich so gelesen habe und Vermute.
Edit3: Ach ja und bei Menschen im „Ehrgeizigen“ Spektrum, welches auch immer das ist, kommt’s natürlich vor, habe ich mal gehört, das man statt Pause zu machen, doch mal noch öfters zum Medi greift um noch Ehrgeiziger zu werden. Was natürlich dann, irgendwann wieder im Burnout endet.
Edit4: ich habe aber alle Lieb von den
Edit5: meine Aussagen Bitte mit Vorsicht genießen, ich bin Laie mit gefährlichen Halbwissen und Textverständnis Problemen. IMMER den Arzt Fragen.
In beiden Artikel wurde das tatsächlich ja nicht untersucht - sondern man bezieht sich nur auf klinische Erfahrungen.
Soweit ich das erkenne.
jep das ist ein großes Problem…
An anderer Stelle hatte ein „schlauer Bär“ mal geschrieben das gerade bei Doppeldiagnose man variabel sein sollte, was die Dosierung angeht um seinem „doppelsein“ auch mal eine Pause gönnen zu können. Sonst kommts zur heftigen Erschöpfung.
Also - da gehts weder um Elvanse, noch um Attentin. Diese Art von Retardpräparat haben wir in Deutschland nicht.
Der Text bezieht sich übrigens ohnehin nur auf pädiatrische ADHS Patienten.
Also sagt er auf keinen Fall „das Gegenteil“. Das ADHS Patienten die klomorbid auch Autismus haben oft weniger benötigen, hört man oft. Natürlich immer klinische Erfahrungen - aber das haben wir ja auch oft im Adxs Forum so wahrgenommen. Auch Matin Winkler sagte das - bzw entspricht das seinen Erfahrungen.
Das heisst natürlich auch wieder nicht, das es bei allen Autisten so ist. Das wäre ja auch zu einfach.
wenig!!!
elvanse ist dexamphetamin nach der metabolisierung nix anderes, laut boellner wars ca. im mittel 2stunden? bis zur vollständigen umwandlung zum hauptmetaboliten dexamphetamin und der blutspitzenspiegel ist erreicht. ±1 stunde glaube ich, müsste es nochmal raus suchen, die hwz von dexamphetamin war irgendwas von ca. 10 Stunden.
jetzt kann man natürlich hin und her diskutieren und spekulieren, ratten befragen, hin und her aber dexamphetamin bleibt halt dexamphetamin, würde ich in meinem laienhaften da sein behaupten.
Edit: bei 70mg Elvanse ( 3,46 ± 1,34 std ) dex aus ldx
genau und hoffentlich auf welche ohne falsche bzw. fehl diagnose, kommt vor, ass und adhs ist zum verwechseln ähnlich vor allem bei subsyndromaler ass, daher geht man zum spezialisten, der das versucht genau rauszufinden was es genau ist oder ob’s beides sogar ist, die übergänge sind fließend wenn ich mich nicht täusche.
edit: gibt sogar menschen in der wissenschaft die behaupten adhs und ass ist das gleiche. ersteres nur die „leichte“ variante. wird seit 2015 diskutiert, widerum gibt es welche die wollen die adhs von adhs mit ass, strikt trennen und hinterfragen die gabe von dexamphetamin in letzterem falle.
Das ist eh das Problem. Da eben oft nur anhand der Symptome diagnostiziert wird.
Deshalb kommt es in beide Richtungen oft zu Fehldiagnosen.
mir ist es im endeffekt egal, auch wenn ich es gern getrennt und sortiert habe zum besseren verständnis, wie ich aber oben schon geschrieben habe, profitieren wie es scheint beide betroffene dieser störungsbilder von stimulanz, die einen mehr die anderen weniger. dringend hilfe brauchen halt beide und dann ist denke ich erstmal egal wie sich das symptomcluster nennt, hauptsache die krankenkasse zahlt.
bei mir wirkt es ein wenig anders als bei den ratten, habe aber noch keine 1,5mg/kg probiert, wär auch gefährlich denke ich, lass ich lieber, bin ja auch keine ratte . bleibt halt individuell und komorbiditäten gibt’s leider auch noch.
Edit: ich habe heute, bisher „nur“ 40mg genommen vor 3 Stunden, ich glaube man merkts, zumindest merk ichs, bin ganz „wild“ und nicht ruhig.
bin mal weiter einfachen kram werkeln, wo fehler nicht so wichtig sind.
Ich habe mir dieses Thema hier durchgelesen, da es mich sehr interessiert hat und ich der Meinung war, mich in ASS wiederzuerkennen.
Ich habe mit meinem Thearapeuten offen über meine Vermutung, ASS zu haben, gesprochen.
(Ich bekam vor ca. 5 Monaten die Diagnose ADHS Adult)
Er hat mir ein Buch über das ASS ausgeliehen. Ich erkannte mich zwar in einigen Punkten, auch was meine Inselbegabung angeht. Aber es waren nur schwächere Formen, die sich mit ASS sehr ähnelten.
Ich sprach also in der nächsten Stunde wieder mit meinem Therapeuten darüber, auch, was das Buch anging.
Herausgekommen ist etwas sehr interessantes: Viele Eigenschaften oder Verhalten, kommt vom ADHS.
Beispiel Hyperfokussierung!
Wenn ich mich als ADHSler sehr für etwas interessiere, kann ich Berge versetzen! Da kommt Kreativität mit scharfer Konzentration, Begabung und enorme Willenskraft zusammen!
Oder nicht gerne angefasst werden: Ich umarme jeden Menschen sehr sehr gerne, den ich mag und bei dem ich eine „gute Chemie“ verspüre. Aber wehe, ich bin nass geschwitzt vor Erregung/Stress, Arbeit, Sport etc.! Meinem Gegenüber stört es nicht, daß ich nass bin, evtl. nicht gerade „hübsch“ aussehe oder rieche - man umarmt mich trotzdem, weil man mich mag, aber ich hasse es! Ich fühle mich so schmutzig und will lieber erst duschen gehen, bevor man mich umarmt.
Und trotzdem würde es mich genusowenig stören, einen Menschen zu umarmen, der schwitzt und nass „tropft“! Das ist doch komisch?!
Oder eine gewisse (Gefühls-)Kälte an den Tag bringen - das kann ich auch! Vor allem, wenn man mich lang genug gepiesakt hat!
Aber das alles hat nichts mit ASS zu tun! Auch wenn die Grenzen manchmal wirklich sehr verschmelzen/verschwimmen.
Meine Impulsivität (komme was wolle!) war in den letzten 2-3 Wochen sehr stark ausgeprägt und die Toleranz dazu war sehr gering.
Damit ich in diesen Augenblicken, mit meinem Verhalten nicht andere Grenzen überschreite, habe ich bei meinen Neurologen um ärztlichen Rat gefragt und diesen bekommen.
Habe ein zusätzliches Medikament bekommen, das mich abends beruhigen soll. Jetzt geht es mir besser.
Letzter Abschnitt passt auch gut ins Thema Depression und ADHS, wenn man das zusätzliche Medikament betrachtet.
Also was ich sagen möchte in Kurzfassung: Auch wenn es den ersten Anschein haben sollte, das man evtl. von ASS betroffen sein könnte, sollte man sich lieber testen lassen.
Es gibt tatsächlich Parallelen, die aber vom ADHS ausgehen und nichts mit ASS zu tun haben müssen.
Leider ist die Warteliste für ASS sehr lang und die Psychologen, die den Test machen, auch sehr gering in der Anzahl!
Wenn jemand über sich selber Verdacht schöpfen sollte, er/sie habe ADHS, dann lasst bei weiterer Vermutung von ASS, diese auch SOFORT mit testen.
Ich weiß nicht, ob ich Euch mit meinen Erfahrungswerten hier weitergeholfen habe, aber das kann jeder für sich beantworten.
Einen schönen Sonntag
Ergänzung: ich bekomme nun das Promethazin 10mg abends dazu, falls es Jemand wissen wollte.
Wenn das immer so einfach wäre.
Danke für deinen Bericht! Bei mir ist’s eher andersrum.
Ich wurde vor 20 Jahren mit ADHS diagnostiziert und habe mir immer alles dadurch erklärt.
Nie im Leben wäre ich weder bei mir, noch bei meinen Kindern auf Autismus gekommen - da ich aber auch wohl eine ganz falsche Vorstellung davon hatte.
Erst seit einigen Monaten beschäftige ich mich damit, lese Bücher, höre Podcasts und spreche mit einigen aus der Selbsthilfegruppe oder schreibe hier.
Und finde mich in so vielem wieder - und doch kann ich es noch nicht so wirklich greifen.
Da sich das ADHS und ASS aber teilweise „beißen“ fällt es mir mit den Tests sehr schwer.
Ich strebe im Moment keine Diagnostik an., da es sehr schwierig ist überhaupt eine Diagnostik zu bekommen und diese letztendlich keine Konsequenz für mich hätte.
Und trotzdem - wüsste ich es natürlich gern und bleibe weiter dran!
Falls es jemand interessiert was es so für Hypothesen gibt.
Die Autoren stellen die Hypothese auf, dass Kinder, die sowohl ASS als auch ADHS diagnostiziert bekommen, möglicherweise einfach ein ausgeprägteres Aufmerksamkeitsdefizit aufweisen, das typisch für ASS ist.