Ich möchte ergänzen, dass es also theoretisch möglich sein könnte, dass ein Diplom Psychologe oder ein M.Sc. Psychologe die Testung durchführt und der Kollege, der evtl die Praxis/Beratungsstelle, etc leitet und entsprechender therapeutischer Psychologe ist quasi das ganze unterzeichnet bzw zusätzlich unterzeichnet nach Durchsicht.
So war es bei uns in der Beratungsstelle früher, wenn es um (kostenfreie) Diagnostik (in einem anderen Bereich) ging.
Ja - grundsätzlich ist das so möglich und wird auch in vielen Kliniken so umgesetzt.
So wird die Diagnostik oft von einem klinischen Psychologen, welcher sich oft noch in Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten befindet durchgeführt oder begleitet - diese psychologischen Befunde können dann von einem psychologischen Psychotherapeuten mit Approbation oder von einem Psychiater verwendet werden, um eine Diagnose zu stellen.
Wichtig ist aber zu wissen - das es mittlerweile einige Psychologen (ohne Approbation) gibt, welche eine „ADHS Testung“ oder „ADHS Diagnostik“ anbieten. Dies kann durchaus eine umfangreiche und gute Diagnostik sein - trotzdem kann der Psychologe keine Diagnose stellen, sondern eben nur einen psychologischen Befund erheben.
Siehe hierzu auch in der S3-Leitlinie ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen - 028-045 (wird zwar aktuell überarbeitet, aber ist die noch vorhandene Fassung) unter
"1.1.2. Wer sollte eine ADHS-Diagnostik durchführen?
[…] Bei Erwachsenen sollte die diagnostische Abklärung durch einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Neurologie, Facharzt für psychosomatische Medizin oder durch ärztliche oder Psychologische Psychotherapeuten vorgenommen werden.
Bestehen Hinweise auf koexistierende psychische Störungen oder körperliche Erkrankungen oder erscheint die differenzialdiagnostische Abgrenzung gegenüber anderen psychischen Störungen oder gegenüber somatischen Erkrankungen erforderlich, sollte eine Überweisung zu einem Spezialisten aus dem entsprechenden Fachgebiet erfolgen, falls die eigenen Möglichkeiten zur Abklärung und Behandlung nicht ausreichen.
Hinweise zur Evidenz im Abschnitt: II.2.1.2.
Zustimmung zur Empfehlung: alle 96,3% (nur eine Abstimmungsrunde3 )"
„Kommentar zur Empfehlung:
[…] Analog sollte die diagnostische Abklärung einer ADHS bei Erwachsenen durch einen Arzt oder Psychotherapeuten mit entsprechenden psychopathologischen Fachkenntnissen durchgeführt werden, da für eine diagnostische Einordnung eine profunde Kenntnis bezüglich der Ausprägungen von ADHS-Symptomen und von komorbiden Symptomen sowie von differenzialdiagnostisch abzugrenzenden Störungen im Erwachsenenalter in den verschiedenen Lebensbereichen erforderlich ist.“
Quelle: Langfassung der Leitlinie, S. 37, 38 (gültig bis 1.5.2022) AWMF Leitlinienregister
Weiß jemand wie es sich bei einer hochbegabten Diagnostik verhält?
Sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen?
Da muss man ja auch mit rund 400€ rechnen.
Mir ist klar, dass es sich hierbei nicht um eine „Krankheit“ handelt…
Aber es gehört einfach für mich auch in die Kategorie, sich selber besser verstehen und auch hier können wirklich Probleme auftreten.
Und ADHS/ Hochbegabung ist wohl auch nicht so selten