Medikinet adult 5 mg ist gar nicht für Erwachsene zugelassen? Doch ist es - wir klären auf

Inhaltsverzeichnis


Einführung

Es kam die Frage auf, ob Medikinet adult (oder retardiert) 5 mg für Erwachsene nicht zugelassen sei, wie der behandelnde Arzt behauptet hatte. Hier wird geklärt, ob diese Behauptung zutrifft und wie man sich als Betroffener gut informieren kann.


Zulassung von Medikinet adult

Die Antwort lautet: Doch, es ist zugelassen.

Wo findet man verlässliche Informationen?

Um nachzusehen, ob ein Medikament für eine bestimmte Altersgruppe oder Indikation zugelassen ist, bietet sich die Fachinformation als beste Quelle an. Diese ist in der Regel im Internet zu finden und sollte möglichst aktuell sein. Eine praktische Möglichkeit ist die Nutzung der App der Gelben Liste, wobei eine Registrierung erforderlich ist. Auch in Apotheken kann jederzeit nachgefragt werden; Apotheker haben die Möglichkeit, die entsprechenden Informationen einzusehen.

Fachinformation zu Medikinet adult (Stand April 2023):
Hier die Fachinformation einsehen

mehr zum Inhalt
  1. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete

Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts- Störung (ADHS)
Medikinet adult ist im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung einer seit Kindesalter fortbestehenden Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) bei Erwachsenen ab einem Alter von 18 Jahren indiziert, wenn sich andere therapeutische Maßnahmen allein als unzureichend erwiesen haben…

Weitere Informationen finden sich ebenfalls in der Packungsbeilage, die hier auf den Seiten des Herstellers verfügbar ist.

Mit welcher Dosierung soll denn eigentlich bei Erwachsenen begonnen werden? Welche ist die empfohlene Initialdosis?

Auch diese Information findet man in der Fachinformation:

Die empfohlene Initialdosis beträgt täglich 10 mg. Falls erforderlich, kann in Abhängigkeit von der Verträglichkeit und dem beobachteten Grad der Wirksamkeit die Tages- dosis jeweils wöchentlich in Schritten von 10 mg täglich erhöht werden.

In einigen Fällen kann es allerdings sein, das diese auch zu Beginn schon etwas zu hoch ist. Oder aber, es wurde nicht ausreichend zur Einnahme des Medikaments gegessen. Medikinet adult wird nämlich schneller freigesetzt - wenn man nicht zur Einnahme auch etwas isst. Auch das sollte berücksichtigt werden.


Recherchieren und Nachfragen

Es kann vorkommen, dass der behandelnde Arzt nicht alle zugelassenen Dosierungen im Gedächtnis hat oder sich gelegentlich irrt – das ist menschlich. In solchen Fällen ist es vollkommen in Ordnung, selbst zu recherchieren und anschließend noch einmal nachzufragen, sei es in der Apotheke oder im Austausch mit anderen Betroffenen, z. B. in Selbsthilfegruppen.

Selbsthilfegemeinschaft: Wissen teilen und voneinander lernen

Als Selbsthilfegemeinschaft sind wir Betroffene, die keinen ärztlichen Rat geben können. Dennoch sind wir sehr gut informiert, lernen ständig voneinander und wissen mittlerweile genau, wo wir zuverlässige Informationen finden können. Besonders dieses Wissen möchten wir auch an andere weitergeben – nämlich wie man sich selbst bestmöglich informiert und gute Quellen erkennt.

In unserer Gemeinschaft gibt es zudem einige Mitglieder, die selbst Ärzte, Apotheker oder aus anderen medizinischen Berufen sind. Obwohl die Leitung unserer Gruppe nicht in den Händen von Fachleuten liegt, profitieren wir enorm von diesem vielfältigen Fachwissen, das uns hilft, fundierte Entscheidungen zu treffen und andere Betroffene bestmöglich zu unterstützen.


Ankündigung: Webinar zur medikamentösen Therapie der ADHS

In Kürze ist ein Webinar zum Thema „Medikamentöse Therapie der ADHS“ geplant, in dem solche Fragen ebenfalls geklärt werden.


Für die Teilnehmer der Selbsthilfegruppe steht auch ein Infopadlet zum Thema zur Verfügung - fragt gerne nach.

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