Studie: Auswirkungen der pharmakologischen Behandlung von ADHS auf die Lebensqualität

ADHS betrifft nicht nur die Aufmerksamkeit und Hyperaktivität, sondern auch viele andere Lebensbereiche – von sozialen Beziehungen bis zum allgemeinen Wohlbefinden. Eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse aus dem Jahr 2024 beleuchtet nun, wie ADHS-Medikamente die Lebensqualität von Betroffenen verbessern können.

Ein Blick auf die Studie

Diese Meta-Analyse, die auf 17 randomisierten, kontrollierten Studien (RCTs) basiert und insgesamt 5.388 Teilnehmer ab 6 Jahren einbezog, untersuchte, wie sich verschiedene ADHS-Medikamente auf die Lebensqualität (Quality of Life, QoL) auswirken. Berücksichtigt wurden sowohl Stimulanzien (wie Amphetamine und Methylphenidat) als auch das Nicht-Stimulans Atomoxetin. Alle Studien verwendeten standardisierte und validierte Skalen zur Messung der Lebensqualität, was die Aussagekraft der Ergebnisse stärkte.

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Studie fand heraus, dass alle untersuchten Medikamente eine signifikante Verbesserung der Lebensqualität bewirkten. Die Verbesserungen wurden mit der Effektstärke Hedges g gemessen, die zeigt, wie stark der Unterschied im Vergleich zu den Placebogruppen war:

  • Amphetamine: Diese zeigten eine moderate bis starke Wirkung auf die Lebensqualität der Betroffenen (Hedges g = 0,51).
  • Methylphenidat: Auch hier wurde eine merkliche Verbesserung beobachtet, wenn auch mit etwas geringerer Effektstärke (Hedges g = 0,38).
  • Atomoxetin: Als Nicht-Stimulans führte Atomoxetin ebenfalls zu einer signifikanten, wenn auch etwas kleineren Verbesserung der Lebensqualität (Hedges g = 0,30).

Diese Effekte waren unabhängig von der Behandlungsdauer und zeigten sich durchgängig in allen Altersgruppen, was darauf hindeutet, dass die positiven Effekte der Medikamente nicht nur kurzfristig, sondern auch längerfristig anhalten könnten.

Wie Medikamente die Lebensqualität steigern

Die Ergebnisse unterstreichen, dass ADHS-Medikamente das Wohlbefinden der Patienten auf mehreren Ebenen beeinflussen. Sie helfen nicht nur, typische ADHS-Symptome zu lindern, sondern fördern auch das emotionale und soziale Wohl. Viele Patienten berichteten über stabilere Stimmungen, weniger Angst und eine verbesserte soziale Interaktion. Dies bedeutet, dass eine medikamentöse Therapie zu einer umfassenderen und nachhaltigeren Lebensqualität beitragen kann.

Amphetaminmedikamente kommen da besser weg - als Methylphenidat.

Quelle: * DOI: 10.1016/j.jaac.2024.05.023

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